Was ist das wirtschaftlichste Angebot?
Unter „wirtschaftlichstes Angebot“ versteht man nicht grundsätzlich das Angebot mit dem niedrigsten Preis. Die Vergabestellen sollen darauf bedacht sein, keine öffentliche Mittel zu verschwenden. Wie in der Privatwirtschaft muss deshalb auch für die öffentliche Hand das Preis-Leistungs-Verhältnis gelten.
Faktoren wie Qualität, Service, Garantiezusagen etc. spielen eine wichtige Rolle. Innovative, soziale und ökologische Aspekte können ebenfalls bei der Auftragsvergabe berücksichtigt werden. Es ist jedoch Aufgabe des öffentlichen Auftraggebers zu entscheiden, wie er die einzelnen Kriterien gewichtet. Da der Preis ein sehr einfach zu bewertendes Kriterium ist, neigen viele Auftraggeber dazu, dem Kriterium Preis eine verhältnismäßig hohe Bedeutung beizumessen. Dies gilt insbesondere bei Bauausschreibungen, bei welchen die Leistungsbeschreibung häufig wenig Spielraum für die Berücksichtigung anderer Kriterien zulässt.
Weiterführende Informationen befinden sich unter Zuschlagskriterien.
Weiterführende Informationen zu wirtschaftlichstes Angebot
Bei der Bewertung von Angeboten im Vergabeverfahren werden die festgelegten Wertungskriterien samt Gewichtung in eine Bewertungsmatrix eingetragen. Für jedes Angebot vergibt der Auftraggeber Punkte pro Kriterium – je nach Erfüllungsgrad. Anschließend wird mit einer von vier Berechnungsmethoden das wirtschaftlichste Angebot ermittelt:
1. Vereinfachte Leistungs-/Preis-Methode:
Geeignet für Standardprodukte. Nur Mindestanforderungen müssen erfüllt sein. Den Zuschlag erhält das günstigste Angebot. Bei Gleichstand entscheiden vorher festgelegte Kriterien.
2. Einfache Richtwertmethode:
Preis und Leistung werden gleich gewichtet. Das wirtschaftlichste Angebot ergibt sich aus dem Quotienten von Leistungspunkten und Preis und der höchste Wert gewinnt.
3. Erweiterte Richtwertmethode:
Wird bei sehr ähnlichen Angeboten genutzt. Ein zusätzliches Zuschlagskriterium (meist der Preis) entscheidet im Zweifelsfall zwischen den Angeboten.
4. Gewichtete Richtwertmethode (Median- oder Referenzmethode):
Ideal, wenn Preis und Leistung unterschiedlich gewichtet werden sollen. Die Bewertung erfolgt anhand von festgelegten Bezugswerten für beide Faktoren.
Diese Methoden helfen, Angebote transparent, nachvollziehbar und fair zu vergleichen und das wirtschaftlichste Angebot zu ermitteln.
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