Gebäudetyp E
Was ist der Gebäudetyp E
Der Gebäudetyp E steht für „einfaches“ und „experimentelles“ Bauen. Es handelt sich um eine Initiative, die Bauprojekte flexibler und kostengünstiger machen soll, indem bestimmte Bauvorschriften und Normen vereinfacht oder nicht mehr zwingend eingehalten werden müssen. Das Konzept wurde von der bayerischen Architektenkammer angestoßen und findet nun auf Bundesebene Beachtung.
Wir empfehlen Dir dieses Webinar
Du lernst mit hohem Praxisbezug, wie Du den Gebäudetyp E praktisch umsetzt und erhältst zusätzlich Informationen über die geplanten Erleichterungen im öffentlichen Baurecht.
Ziele
- Vereinfachter Bauprozess
- Kosten senken
- Nachhaltigeren/ bezahlbaren Wohnraum schaffen
Sicherheit und Normen im Gebäudetyp-E-Gesetz
Sind die Bauarbeiten auf strak frequentierten Bauabschnitten vorzunehmen, kann die Beschleunigungsvergütung nach HVA B-StB vereinbart werden. Das Handbuch für die Vergabe und Ausführung von Bauleistungen im Straßen- und Brückenbau regelt besondere Voraussetzungen im Straßenbau in den “Besonderen Vertragsbedingungen.”
Quartieransätze
Was versteht man unter Quartieransätzen?
Der Quartieransatz ist eine integrierte und nachhaltige Stadtentwicklungsstrategie, die darauf abzielt, lebenswerte, sozial gerechte und umweltfreundliche Stadtviertel zu schaffen. Der Begriff „Quartier“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „Viertel“ oder „Stadtteil“.
Bestandteile von Quartieransätzen
- Infrastruktur und Mobilität: Verbesserung der Verkehrswege, Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und Schaffung von Fahrrad- und Fußgängerzonen
- Wohnraumgestaltung und Architektur: Bau und Sanierung von Wohngebäuden, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch funktional sind
- Soziale Einrichtungen und Gemeinschaftsräume: Einrichtung von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Gesundheitszentren und Gemeinschaftshäusern
- Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit: Nutzung erneuerbarer Energien, Förderung von Grünflächen und umweltfreundlichen Bauweisen
Schulungen zu Nachhaltigkeitsthemen
Unsere Schulungen bieten Dir das nötige Wissen, um Quartieransätze ganzheitlich zu verstehen. Erfahre, wie nachhaltige Bauweisen, umweltfreundliche Bauverträge und gezielte Vergabekriterien zur Schaffung lebenswerter und umweltfreundlicher Stadtviertel beitragen.
Planung und Umsetzung
Die Planung und Umsetzung von Quartieransätzen erfordert die Zusammenarbeit von Stadtplanern, Architekten, politischen Entscheidungsträgern, lokalen Unternehmen und den Bewohnern. Der Prozess zur Erschaffung eines Quartieransatzes umfasst mehrere Phasen: Zunächst erfolgt die Analyse und Bestandsaufnahme, bei der die aktuelle Situation und die Bedürfnisse des Quartiers erfasst werden. Anschließend findet die partizipative Planung statt, bei der die Bewohner und andere Stakeholder in den Planungsprozess einbezogen werden. Daraufhin werden Entwürfe und Konzepte für die Neugestaltung oder Weiterentwicklung des Quartiers erstellt. In der nächsten Phase werden die geplanten Maßnahmen und Projekte umgesetzt. Schließlich erfolgt das Monitoring und die Evaluation, um die umgesetzten Maßnahmen zu überwachen und zu bewerten.
Serielles Bauen
Was versteht man unter Seriellem Bauen?
Serielles Bauen bezeichnet eine Bauweise, bei der Gebäude oder Gebäudeteile in großer Stückzahl vorgefertigt und anschließend vor Ort montiert werden. Diese Methode unterscheidet sich von traditionellen Bauweisen durch den hohen Grad an Vorfertigung und Standardisierung der Bauteile. Serielles Bauen ermöglicht eine effiziente und schnelle Bauweise, die durch modulare Systeme und industrielle Fertigungsprozesse gekennzeichnet ist.
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Unsere Schulungen zu nachhaltigem Bauen, Energieeffizienz und dem Vergabemanagement liefern wichtige Grundlagen, die auch beim seriellen Bauen von Vorteil sind. Erfahre, wie nachhaltige Bauweisen, Fördermöglichkeiten und effizientes Management zur erfolgreichen Projektumsetzung beitragen können.
Vorteile
- Bis zu 20% Kosteneinsparung
- Zeitersparnis durch Vorfertigung und parallele Prozesse
- Reduktion von Abfällen, Materialeinsparung, Ressourcenschonung
- Gleichbleibende Qualität bei hoher Präzision
- Optimierte Bauabläufe
- Witterungsunabhängige Fertigung
Nachteile
- Hohe Standardisierungsanforderungen schränken Flexibilität/ Anpassungsfähigkeit ein
- Überall gleiche Optik
- Bundeslandübergreifende Prozesse kaum möglich
Preisnachlass
Was ist ein Preisnachlass?
Ein Preisnachlass ist eine Reduzierung des angebotenen Preises einer Ware oder Dienstleistung. Im Kontext der Vergabe bezeichnet ein Preisnachlass alle Formen von Abschlägen, die ein Bieter auf den ursprünglich kalkulierten Angebotspreis gewährt. Dies kann in Form von Rabatten, Boni oder anderen Nachlässen erfolgen, die dazu dienen, das Angebot wettbewerbsfähiger zu gestalten.
Passende Schulungen für Dich
In der Schulung zu Zuschlagskriterien und Bewertungsmethoden erfährst Du, wie Angebote bewertet und das wirtschaftlichste ausgewählt wird. Ergänzend dazu behandelt die Schulung zur aktuellen Rechtsprechung Themen wie Mischkalkulation und Gemeinkosten. Dabei spielt auch der Umgang mit Preisnachlässen eine Rolle, um die Vergabe rechtssicher und optimal zu gestalten.
Rechtliche Regelungen
- Preisnachlässe dürfen die Vergleichbarkeit der Angebote nicht beeinträchtigen. Alle Preisnachlässe müssen vollständig und nachvollziehbar dokumentiert werden.
- Unbedingte Preisnachlässe: Diese sind in die Angebotswertung einzubeziehen, wenn sie im Angebotsvordruck klar ausgewiesen sind.
- Bedingte Preisnachlässe (z.B. Skonti): Diese dürfen nur berücksichtigt werden, wenn sie in der Vergabebekanntmachung oder den Vergabeunterlagen ausdrücklich gefordert wurden und die Bedingungen klar definiert sind.
Berechnung und Darstellung eines Preisnachlasses
Die Berechnung des Preisnachlasses erfolgt auf Basis des ursprünglichen Angebotspreises. Wichtig ist, dass Preisnachlässe klar und deutlich im Angebot ausgewiesen sind, um Transparenz zu gewährleisten. Dabei gilt:
- Einheitspreise: Bei der Darstellung von Preisnachlässen ist darauf zu achten, dass sie die Einheitspreise klar widerspiegeln.
- Endsumme: Die Endsumme des Angebots muss den Grundbetrag ohne die bedingten Preisnachlässe enthalten.
Vergabedienstanweisung
Was ist eine Vergabedienstanweisung?
Eine Vergabedienstanweisung ist ein internes Regelwerk, das den Ablauf und die Verfahren zur Vergabe von öffentlichen Aufträgen durch eine Behörde oder ein Unternehmens definiert. Sie dient dazu, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sicherzustellen, Transparenz und Gleichbehandlung der Bieter zu gewährleisten und Korruption zu verhindern.
Inhalt einer Vergabedienstanweisung
Eine Vergabedienstanweisung enthält in der Regel folgende Bestandteile:
- Einleitung: Zweck und Ziel der VDA
- Definition, welche Beschaffungen und Vergabeverfahren die VDA umfasst
- Beschreibung der verschiedenen Vergabearten und deren Ablauf
- Festlegung, welche Abteilungen und Personen für die Durchführung und Kontrolle der Vergabeverfahren zuständig sind
- Detaillierte Beschreibung der einzelnen Schritte im Vergabeprozess, von der Bedarfsermittlung über die Ausschreibung und Angebotsprüfung bis zur Zuschlagserteilung
- Vorgaben zur Dokumentation der Vergabeverfahren und zur Sicherstellung der Transparenz
- Verfahren zur Behandlung von Beschwerden und Rechtsmitteln im Vergabeprozess
Rechtliche Grundlagen
Die Vergabedienstanweisung basiert auf einer Vielzahl von gesetzlichen Grundlagen und Verordnungen, die je nach Land und Region variieren können. Darunter zählen im Unterschwellenbereich beispielsweise die Unterschwellenvergabeordnung (UVgO) sowie die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/A). Letztere gilt auch im Oberschwellenbereich ebenso wie die Vergabeverordnung (VgV).
Vertragsstrafe
Was ist eine Vertragsstrafe?
Eine Vertragsstrafe ist eine vertraglich vereinbarte Geldsumme, die eine Vertragspartei im Falle einer Vertragsverletzung an die andere Partei zahlen muss. Sie dient als Sicherungsmittel, um die Einhaltung der vertraglichen Pflichten zu gewährleisten und eventuelle Schäden auszugleichen.
Zweck
Die Vertragsstrafe hat zwei Hauptzwecke: Einerseits soll sie den Schuldner zur Erfüllung seiner vertraglichen Pflichten anhalten (Druckfunktion), andererseits dient sie der Entschädigung des Gläubigers für den Fall einer Nichterfüllung oder verspäteten Erfüllung (Sanktionsfunktion). Diese Strafen werden häufig in Bauverträgen, Lieferverträgen und Dienstleistungsverträgen eingesetzt, um sicherzustellen, dass Termine und Leistungsumfänge eingehalten werden.
Wie wird die Vertragsstrafe festgelegt?
Vertragsstrafen im Zusammenhang mit der Vergabe öffentlicher Aufträge sind streng reguliert. In den Allgemeinen Vertragsbedingungen der VOL/B ist unter § 11 festgelegt, dass bei der Vereinbarung einer Vertragsstrafe die allgemeinen zivilrechtlichen Bestimmungen des BGB (§§ 339 bis 345) gelten. Sie muss in angemessenen Grenzen gehalten werden. Mit der Neufassung der VOL/B wurde in § 11 Nr. 2 eine Maximalgrenze von 8 % des Wertes des nicht nutzbaren Leistungsteils eingeführt.
Beide Parteien halten Vertragsstrafen vertraglich fest. Nach § 9 Abs. 2 der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen (VOL) dürfen Strafen aber nur für die Überschreitung von Ausführungsfristen vereinbart werden, und auch nur dann, wenn die Verzögerung dem öffentlichen Auftraggeber erhebliche Nachteile bringt. Diese Bestimmung fordert vom öffentlichen Auftraggeber eine deutliche Zurückhaltung, wobei er “normale” Nachteile in Kauf nehmen muss.
Bauauftrag
Was ist ein Bauauftrag?
Ein Bauauftrag ist der Vertrag zwischen einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer zur Durchführung von Bauleistungen. Dazu gehören Neubauten, Umbauten, Renovierungen und Instandhaltungsarbeiten. Er legt die Bedingungen, den Umfang der Arbeiten, die Vergütung und die Fristen für die Durchführung der Bauleistungen fest.
Arten von Bauaufträgen
- Öffentliche: Diese werden von staatlichen oder kommunalen Stellen vergeben und unterliegen strengen Vergabeverfahren.
- Privat: Diese werden von Privatpersonen oder privaten Unternehmen vergeben und sind weniger reguliert als öffentliche Bauaufträge.
- EU-weite: Diese müssen ab bestimmten Schwellenwerten EU-weit ausgeschrieben werden und unterliegen den entsprechenden EU-Vergaberichtlinien.
Schulungen zum Bau- und Vertragsrecht
Bauaufträge sind komplex. Um nicht den Überblick zu verlieren bieten wir in unserer Academy Schulungen an, die Dir alles zur rechtlichen Gestaltung erläutern.
Regelwerke von Bauaufträgen
Die Vergabe von Bauleistungen ist in der VOB/A geregelt, welche spezielle Vorschriften für die Ausschreibung und Vergabe von Bauaufträgen vorsieht. Die VOB/B stellt dazu einen standardisierten Vertrag zur Verfügung, der Partnerschaft und faire Konditionen im öffentlichen Bauwesen fördert. Der dritte Teil der VOB, die VOB/C, legt in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen fachspezifische Abrechnungsregeln für die wesentlichen Baugewerke fest.
Ablauf einer Bauauftragsvergabe
- Ausschreibung: Der Auftraggeber veröffentlicht die Ausschreibung, in der die Anforderungen und Bedingungen der Bauleistung beschrieben sind.
- Angebotsabgabe: Interessierte Unternehmen reichen ihre Angebote innerhalb der festgelegten Frist ein.
- Prüfung und Wertung der Angebote: Die eingegangenen Angebote werden auf ihre Vollständigkeit und Übereinstimmung mit den Ausschreibungsbedingungen geprüft. Anschließend erfolgt die Wertung nach den festgelegten Kriterien.
- Zuschlag: Der Auftraggeber erteilt dem wirtschaftlichsten Bieter den Zuschlag und schließt mit ihm den Bauauftrag ab.
Alternativpositionen
Was sind Alternativpositionen?
Alternativpositionen, auch Wahlpositionen genannt, sind Alternativen zu einer geforderten Leistung und können Teil der Leistungsbeschreibung sein. Der Auftraggeber ermöglicht es Bietern also, alle in den Ausschreibungsunterlagen genannten Alternativen anzubieten. Welche Alternative bevorzugt wird, entscheidet der Auftraggeber.
Diese Wahlpositionen bieten eine alternative Lösung zur Basisposition und können zur Kostenoptimierung oder technischen Verbesserung beitragen.
Schulungen zur Vergabepraxis
In der Vergabepraxis gibt es viele Besonderheiten und Ausnahmen wie die Alternativpositionen. Damit Du den Überblick behältst, klicke Dich durch unsere Schulungen zur Vergabepraxis.
Anforderungen für Alternativpositionen
Laut den Vorschriften der VOB/A und VgV sind Alternativpositionen zulässig, sofern sie in den Vergabeunterlagen vorgesehen sind. Die Vergabestelle legt fest, ob und unter welchen Bedingungen diese zugelassen sind.
Die Angabe alternativer Positionen ist allgemein nur eingeschränkt möglich, da das Risiko zur Manipulation besteht. Darum muss in der Regel ein berechtigtes Interesse nachgewiesen werden und die Zuschlagskriterien müssen vorher definiert sein.
Für Alternativpositionen werden Einheitspreise angegeben. Die Wahlposition geht nicht in die Angebotsendsumme ein, sondern nur die Grundposition. Die Einheitspreise müssen die tatsächlichen Kosten realistisch abbilden und dürfen die Transparenz und Vergleichbarkeit der Angebote nicht beeinträchtigen.
Absageschreiben
Was versteht man unter einem Absageschreiben?
Ein Absageschreiben ist ein offizielles Schreiben, das ein Auftraggeber an Bieter sendet, um ihnen mitzuteilen, dass ihr Angebot in einem Vergabeverfahren nicht berücksichtigt wird. Außerdem ist es Grundvoraussetzung für das Erteilen eines Zuschlags. Denn frühstens 10 Tage nach dem Absenden des Schreibens darf der Auftraggeber einen Zuschlag erteilen.
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Wie Du als Bieter verhinderst ein Absageschreiben zu erhalten und stattdessen mehr Erfolg im Vergabeverfahren hast, erfährst Du in unseren Webinaren.
Inhalte eines Absageschreibens
- Begründung warum der Auftraggeber den Zuschlag nicht an den Bieter erteilt. Die Begründung muss der Bieter zumindest im Ansatz nachvollziehen können.
- Name des bezuschlagten Bieters.
- Merkmale und Vorteile dessen Angebots.
Weitere Vorgaben sind in § 19 VOB/A, § 19 EU VOB/A, § 27 VOL/A, § 62 VgV, § 36 VSVgV sowie § 46 UVgO zu finden.
Destatis
Was ist Destatis?
Das Statistische Bundesamt (Destatis) ist die zentrale Behörde für die amtliche Statistik in Deutschland. Es sammelt, analysiert und veröffentlicht statistische Informationen über verschiedene Aspekte des sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Lebens in Deutschland sowie gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Diese Daten dienen der Regierung, Wirtschaft, Wissenschaft und der Öffentlichkeit als Grundlage für fundierte Entscheidungen und Analysen.
Aufgaben und Funktionen von Destatis
- Erstellung amtlicher Statistiken
- Sicherstellung der Qualität, Objektivität und Vergleichbarkeit der erhobenen Daten durch die Entwicklung und Anwendung standardisierter Methoden
- Koordinierung der amtlichen Statistik auf nationaler und internationaler Ebene, einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Statistikbehörden und internationalen Organisationen
- Beratung von politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftsakteuren und wissenschaftlichen Institutionen
- Förderung der Forschung im Bereich der amtlichen Statistik und Entwicklung neuer statistischer Methoden und Technologien
- Pflege und Verwaltung zentraler Register wie dem Unternehmensregister und dem Statistikregister, die als Grundlage für die Datenerhebung dienen
- Bereitstellung umfassender Informations- und Bildungsangebote für die Öffentlichkeit, einschließlich der Pressearbeit und Durchführung von Informationsveranstaltungen
Destatis und Vergabe
Im Kontext der öffentlichen Vergabe müssen bestimmte statistische Informationen nach Vergabestatistikverordnung (VergStatVO) an Destatis gemeldet werden. Dazu gehören insbesondere Angaben zu öffentlichen Aufträgen, die zur Erstellung von Statistiken über das Vergabeverfahren und die Markttransparenz beitragen. Diese Meldungen helfen dabei, die Effizienz und Transparenz öffentlicher Beschaffungen zu überwachen und zu verbessern.
Marktbeobachtung
Was versteht man unter Marktbeobachtung?
Marktbeobachtung ist die kontinuierliche Beobachtung eines Marktes und das damit verbundene Sammeln von Informationen über diesen. Dieser Vorgang hilft Unternehmen, aktuelle Trends zu verstehen, zukünftige Entwicklungen zu antizipieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Ziele der Marktbeobachtung
- Identifizieren von Markttrends, um Kunden optimale Ergebnisse zu bieten
- Aufdecken von Marktlücken, um deren Ursachen zu analysieren und sie durch Verbesserungen zu schließen
- Risikoerkennung, um Produktionsausfälle o.ä. zu verhindern
- Verstehen der Strategien und Stärken der Wettbewerber, um wettbewerbsfähig zu bleiben
- Erfassen der Kundenbedürfnisse, um Produkte entsprechend anzupassen
→ Reaktionsfähigkeit des Unternehmens erhalten
Methoden
Die verschiedenen Methoden der Markbeobachtung gliedern sich in die primäre und die sekundäre Marktbeobachtung. Die primäre Marktbeobachtung beinhaltet die direkte Erhebung von Daten aus erster Hand, wohingegen bei der sekundären Marktbeobachtung bereits vorhandene Daten und Informationen, die von anderen Quellen gesammelt wurden, genutzt werden.
Primäre Marktbeobachtung
- Umfragen und Interviews: Durch direkte Befragung von Kunden, Experten oder anderen relevanten Gruppen werden spezifische Informationen gesammelt. Dies kann persönlich, telefonisch oder online geschehen.
- Beobachtungen: Direkte Beobachtung von Kundenverhalten in bestimmten Umgebungen, z.B. im Laden oder online, um detaillierte Einsichten in deren Verhalten und Präferenzen zu erhalten.
- Experimente: Durchführung kontrollierter Tests, um zu sehen, wie Veränderungen in Produkten oder Marketingstrategien das Kundenverhalten beeinflussen.
Sekundäre Marktbeobachtung
- Marktanalysen: Detaillierte Studien und Berichte über den Markt, oft erstellt von Marktforschungsunternehmen oder Branchenverbänden.
- Social Media Monitoring: Analyse von Trends und Meinungen auf sozialen Netzwerken, um Einblicke in Kundenpräferenzen und aktuelle Themen zu erhalten.
- Datenanalyse: Verwendung von Big Data und künstlicher Intelligenz (KI), um große Mengen an Daten zu durchsuchen und Muster sowie Trends zu identifizieren.
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Was sind kleine und mittlere Unternehmen?
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind Unternehmen, die bestimmte Kriterien in Bezug auf Mitarbeiterzahl und Jahresumsatz oder Bilanzsumme erfüllen. Nach der Definition der EU-Kommission gelten Unternehmen als KMU, wenn sie:
- Weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen,
- Einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder
- Eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro aufweisen.
Passende Schulungen
KMU müssen sich wie jeder andere auch an das Vergaberecht halten und weitere Anforderungen erfüllen. Tipps und Tricks zur Anwendung zeigen Dir die Weiterbildungsangebote unserer Academy.
Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen
KMU sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie machen etwa 99% aller Unternehmen in der EU aus und schaffen rund zwei Drittel der Arbeitsplätze im Privatsektor. KMU tragen erheblich zur Innovation, Beschäftigung und regionalen Entwicklung bei.
Merkmale von KMU
Eigenverantwortung und unternehmerischer Geist:
- Unabhängigkeit von Konzernen
- Vereinigung von unternehmerischen Funktionen in einer Person (Inhaber)
- Enge Verbindung von unternehmerischen Erfolg und wirtschaftlicher Situation des Eigentümers
Flexibilität und Schnelligkeit:
- Schlanke Strukturen und unbürokratische Abläufe
- Flache Hierarchien
- Innovationskraft dank kurzer Entscheidungswege
Kundenorientierung und persönliche Bindung:
- Individuelle Lösungen durch persönlichen Kontakt
- Kundennähe in einer Region
Künstliche Intelligenz
Was ist Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz, oder auch artificial intelligence (AI), bezeichnet die Fähigkeit von Maschinen, menschenähnliche Intelligenzleistungen zu erbringen. Dazu gehören das Lernen, das Problemlösen, das Verstehen natürlicher Sprache und das Treffen von Entscheidungen.
Vorteile und Risiken Künstlicher Intelligenz
Vorteile
- Effizienzsteigerung
- Kostensenkung
- Entstehung neuer Jobs
- Innovationen
Risiken
- Datenschutzprobleme
- Arbeitsplatzverluste
- Abhängigkeit
- Ethische Bedenken bei Entscheidungsprozessen
Lerne mit uns Deine Möglichkeiten rund um KI kennen (für Auftragnehmer & Auftraggeber)
Im Webinar: „Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Praxis“ erfährst Du, was rechtlich und technisch beachtet werden muss.
Mit dem Webinar:„KI-basierte Automatisierung von Arbeitsprozessen“ lernst Du am Beispiel der Steuerberatung warum Unternehmen, die Automatisierung als Chance für neue Geschäftsmodelle betrachten sollten.
Das Webinar „Zusammenspiel von Daten, KI und Nachhaltigkeit“ zeigt Dir, wie Du KI für eine nachhaltigere Zukunft nutzen kannst.
Arten von Künstlicher Intelligenz
Schwache KI (Narrow AI)
Schwache KI ist auf spezifische Anwendungsbereiche beschränkt und erreicht in diesen Bereichen bereits menschenähnliche Intelligenz. Sie kann jedoch kein tieferes Verständnis für ihre Aufgaben entwickeln und bleibt auf einem oberflächlichen Niveau. Beispiele für schwache KI sind Zeichen- und Texterkennungsprogramme, Navigationssysteme, Spracherkennung und personalisierte Werbung. Diese Systeme nutzen spezielle mathematische Methoden und Informatik, die auf die jeweilige Anforderung zugeschnitten sind.
Starke KI (General AI)
Starke KI soll in der Lage sein, menschliche intellektuelle Fähigkeiten zu erreichen oder zu übertreffen. Sie soll selbstständig, intelligent und flexibel handeln können und nicht auf spezifische Aufgaben beschränkt sein. Starke KI würde über Fähigkeiten wie logisches Denkvermögen, Entscheidungsfähigkeit, Planungs- und Lernfähigkeit sowie Kommunikationsfähigkeit in natürlicher Sprache verfügen. Bisher gibt es jedoch keine funktionierende starke KI, und die Diskussionen über ihre Machbarkeit und Sinnhaftigkeit dauern an.
Künstliche Intelligenz im Unternehmen nutzen
- Datenanalyse: Erkennung von Mustern und Trends
- Automatisierung: Reduzierung menschlicher Eingriffe durch Automatisierung repetitiver Aufgaben
- Kundenservice: Einsatz von Chatbots und virtuellen Assistenten
- Marketing: Personalisierte Werbung und Produktempfehlungen
- Produktentwicklung: Verbesserung von Design und Effizienz durch maschinelles Lernen
Regulierung und Ethik
Im März 2024 verabschiedeten die EU-Mitgliedsstaaten die erste KI-Regulierung in Form des “AI Acts”. Der AI Act zielt darauf ab, klare Regeln für den Einsatz von KI zu schaffen, um Risiken zu minimieren und Vertrauen zu fördern. Er legt Anforderungen an Transparenz, Sicherheit und ethische Grundsätze fest. Dabei steht die Balance zwischen Innovation und Risikoschutz im Vordergrund.
Ethische Überlegungen in Bezug auf Moral, Kontrolle und Sicherheit sollten zu jeder Zeit bedacht werden.
Dezentrale Beschaffung
Was ist Dezentrale Beschaffung?
Unter dezentraler Beschaffung versteht man das Konzept, bei dem einzelne Abteilungen oder Standorte eines Unternehmens ihre eigenen Beschaffungen durchführen, anstatt dass alle Einkäufe über eine Einkaufsabteilung abgewickelt werden, wie bei der zentralen Beschaffung.
Wann wird dezentral beschafft?
Dezentrale Beschaffung wird oft in großen, geografisch verteilten Unternehmen oder in Organisationen mit diversifizierten Geschäftsbereichen eingesetzt. Dies ermöglicht den einzelnen Einheiten, schneller und flexibler auf spezifische Bedürfnisse und lokale Marktbedingungen zu reagieren.
Passende Schulungen zur Beschaffung
Praxis-Tipps und neue Möglichkeiten zur strategischen, innovativen und nachhaltigen Beschaffung lernst Du in den Schulungen unserer Academy kennen.
Vorteile
- Flexibilität: Schnellere Reaktionen auf lokale Anforderungen und Marktbedingungen.
- Spezialisierung: Abteilungen können gezielter und mit spezialisierterem Wissen einkaufen.
- Autonomie: Erhöhte Entscheidungsfreiheit und Verantwortlichkeit der einzelnen Abteilungen.
- Motivation: Höhere Motivation der Mitarbeiter durch eigenständige Beschaffung.
Nachteile
- Kosteneffizienz: Mögliche höhere Kosten durch geringere Mengenrabatte und fehlende Synergieeffekte.
- Koordination: Schwieriger zu koordinieren und zu standardisieren.
- Komplexität: Erhöhte organisatorische Komplexität und potenzieller Informationsverlust.
- Compliance: Größere Herausforderung, regelkonforme Beschaffung sicherzustellen.
Vergabeprozess
Was ist der Vergabeprozess?
Ein Vergabeprozess beschreibt das gesamte Verfahren zur Beschaffung von Leistungen durch öffentliche Auftraggeber. Es dient dazu, Verträge über Lieferungen, Dienstleistungen oder Bauleistungen transparent und wettbewerbsorientiert zu vergeben.
Ablauf eines Vergabeprozesses
Vorbereitungsphase
In dieser Phase führt die Beschaffungsstelle vorbereitende Tätigkeiten durch, wie die Erstellung der Leistungsbeschreibung, des Leistungsverzeichnisses und der Vergabe- und Vertragsunterlagen. Zudem plant sie Termine und stellt die Finanzierung sicher.
Veröffentlichungsphase
Die Veröffentlichungsphase beginnt mit der Auftragsbekanntmachung oder der Aufforderung zur Angebotsabgabe an ausgewählte Teilnehmer. Diese Phase umfasst auch das Management von Änderungen, das Beantworten von Bieterfragen und die Entgegennahme der Angebote.
Prüfungs- und Wertungsphase
In dieser Phase öffnet die Vergabestelle die Angebote prüft sie, einschließlich der Überprüfung auf fristgerechten Eingang und Unterschrift. Sie überprüft auch die Eignung der Bieter, fordert fehlende Angaben nach (soweit zulässig), und bewertet die Angebote, um den besten Bieter zu ermitteln.
Zuschlagsphase
Der Auftraggeber genehmigt den Vergabevorschlag intern und informiert die unterlegenen Bieter. Der passende Bieter erhält den Zuschlag, und je nach Verfahren veröffentlicht der Auftraggeber eine Bekanntmachung über den vergebenen Auftrag. Zudem erfolgt die Meldung an das Statistische Bundesamt gemäß der Vergabestatistikverordnung.
Was zu beachten ist
Grundprinzipien
- Transparenz: Alle Verfahrensschritte müssen nachvollziehbar und öffentlich zugänglich sein.
- Gleichbehandlung: Alle Bieter müssen fair und ohne Diskriminierung behandelt werden.
- Wettbewerb: Es soll ein möglichst großer Wettbewerb zwischen den Bietern gefördert werden.
- Verhältnismäßigkeit: Die Anforderungen an die Bieter müssen angemessen und notwendig sein.
Nachprüfungsverfahren
Bieter, die sich benachteiligt fühlen oder unsicher über die Konditionen sind, können Entscheidungen im Vergabeverfahren anfechten, indem sie einen Nachprüfungsantrags bei der zuständigen Vergabekammer einreichen.