EU: Deutschland muss Digitalisierung beschleunigen
Der aktuelle Bericht zur digitalen Transformation in der EU untersucht die Fortschritte in den Bereichen digitale Kompetenzen, digitale Infrastruktur, Digitalisierung der Unternehmen und Digitalisierung öffentlicher Dienste. Er zeigt, wie weit die EU und die einzelnen Mitgliedstaaten gekommen sind, und gibt Empfehlungen für die weitere Entwicklung.
In Deutschland ist die digitale Transformation zwar auf einem guten Weg, aber es gibt noch einige Bereiche, in denen weitere Anstrengungen erforderlich sind. Dazu gehören die Verbesserung der digitalen Kompetenzen der Bevölkerung, die Stärkung der digitalen Infrastruktur und die Beschleunigung der Digitalisierung öffentlicher Dienste.
Glasfaser-Abdeckung: Deutschland verpasst Digital-Ziel
Die digitale Infrastruktur in Deutschland weist erhebliche Defizite auf, insbesondere bei der Abdeckung mit Glasfaser bis zum Haus. Mit einer Quote von 19 Prozent liegt Deutschland weit hinter dem EU-Durchschnitt von 56 Prozent und dem Ziel der Digitalen Dekade, bis 2030 eine flächendeckende Versorgung mit Gigabit-Netzen zu erreichen.
KMUs in Deutschland führend in der Digitalisierung
Die Digitalisierung der Unternehmen in Deutschland ist auf einem guten Weg. Im Jahr 2022 erreichten 77 Prozent der deutschen KMU eine grundlegende digitale Kompetenz, was deutlich über dem EU-Durchschnitt von 69 Prozent liegt. Auch bei der Big-Data-Analyse und der Nutzung von KI liegt Deutschland über dem EU-Durchschnitt. Lediglich die Nutzung von Cloud-Technologie liegt mit 32 Prozent leicht unter dem EU-Durchschnitt von 34 Prozent.
Rückstand bei Digitalisierung der öffentlichen Dienste
Die Digitalisierung der öffentlichen Dienste ist in Deutschland ein langwieriger Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Zwar wurden in den letzten Jahren Fortschritte erzielt, dennoch gibt es noch große Herausforderungen zu bewältigen. Bei der Digitalisierung der öffentlichen Dienste für Bürger erreichte Deutschland 78 Prozent (EU-Durschnitt 77 Prozent) sowie für Unternehmen gut 81 Prozent (EU-Durchschnitt 84 Prozent).
Obwohl der Bund mit Maßnahmen, wie dem Onlinezugangsgesetz, erhebliche Maßnahmen unternommen hat, hinkt Deutschland in diesem Bereich noch hinterher. Dabei zählen die geringe Zahl der digitalisierten öffentlichen Dienstleistungen, die fehlende flächendeckende Verfügbarkeit von Dienstleistungen sowie Herausforderungen im Zusammenhang mit einem Pilotprojekt zu eID-Anwendungsfällen zu den Hauptproblemen.
Hintergrund: Die Europäische Kommission hat im September 2021 einen Fahrplan für die digitale Dekade vorgelegt, der konkrete Schritte zur Förderung von Innovation und Investitionen in vier Bereichen vorsieht: digitale Kompetenzen, digitale Infrastrukturen, Digitalisierung der Unternehmen und Digitalisierung öffentlicher Dienste.
Die Gemeinsame Forschungsstelle (JRC) der Kommission trägt mit drei Berichten zur Überwachung der Ziele bei. Die Berichte enthalten Methoden, Erkenntnisse und Daten zur Unterstützung der Verwirklichung der Ziele für 2030 sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene.
Quelle: EU-Kommission
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