eVergabe.de
Stoffpreisgleitklausel
evergabe.de-Glossar
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
evergabe.de-Glossar

Was ist die Stoffpreisgleitklausel?

Die Stoffpreisgleitklausel ist eine Sonderform der Preisgleitklauseln. Diese werden angewendet, wenn ein Bauherr die zukünftigen Einkaufspreise der Stoffe und Materialien nicht kalkulieren kann. Bei mehrjährigen Bauprojekten kann es vorkommen, das sich die Preise nicht vorhersagen lassen. Besonders die Stahlpreise unterlagen in den letzten Jahren starken Änderungen. Zuletzt ergaben sich diese Schwankungen oft auch durch besondere Ereignisse wie die Coronapandemie und den Ukraine-Krieg seit Februar 2022.

Vorgaben dazu stehen im Vergabe- und Vertragshandbuch des Bundes (VHB) sowie im Handbuch für die Vergabe und Ausführung von Bauleistungen im Straßen- und Brückenbau (HVA-B StB).


evergabe.de – Academy

Das Bau- und Vertragsrecht, in welches auch die Stoffpreisklausel einzugliedern sind, ist komplex. Erhalte mit unseren Schulungen zum Thema den Überblick.

Passendes Webinar zu Teilnahmewettbewerbsunterlagen

Sinn und Nutzen der Stoffpreisgleitklauseln

Die Stoffpreisgleitklausel schützt den Auftragnehmer vor einem ungewöhnlichen Wagnis. Es soll verhindert werden, dass Unternehmen auf den Mehrkosten sitzen bleiben. Dies wäre auch für die auftraggebende Seite nachteilig, da es im schlimmsten Fall zu Baustopps kommen könnte.

Bei Bauzeitverlängerungen oder mehrjährigen Projekten ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich die Kosten für benötigte Materialien erhöhen. Aus diesem Grund soll die Stoffpreisgleitklausel dafür sorgen, dass Mehrkosten für die Auftragnehmenden von der Auftraggeberseite übernommen werden. Umgekehrt gilt jedoch auch: Fällt der Preis, muss die Ersparnis an die Auftraggebenden weitergegeben werden.


Viele der auf evergabe.de veröffentlichten Ausschreibungen enthalten Stoffpreisgleitklauseln, insbesondere zu größeren Bauprojekten.

eVergabe.de