Moor-Renaturierung in den Abgebrannten Filzen, LK Rosenheim
- Vergabeart
- Beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb
- Vergabe-ID
- 2975907
- Vergabenummer
- 52337-1
- Veröffentlicht am
- 13.06.2024 10:13 Uhr
- Auftraggeber
- Freistaat Bayern, vertreten durch das Landratsamt Rosenheim
- Angebots-/Teilnahmefrist
1. Auftraggeber: Name des Auftraggebers: Freistaat Bayern, vertreten durch das Landratsamt Rosenheim; Bereich/Abteilung: Untere Naturschutzbehörde; Straße, Hausnummer: Wittelsbacher Str. 53; Postleitzahl: 83022; Ort: Rosenheim; Land: Deutschland; E-Mail: veronika.kloska@lra-rosenheim.de; Telefonnummer: +49 80313923328; Internetadresse: https://www.landkreis-rosenheim.de/
2. Vergabeverfahren: Beschränkte Ausschreibung ohne Teilnahmewettbewerb
3. Auftragsgegenstand: Moor-Renaturierung in den Abgebrannten Filzen, LK Rosenheim
4. Orte der Ausführung: Offizielle Bezeichnung: Hochmoorgebiet in der Gemeinde Bad Feilnbach, Gemarkung Bad Feilnbach, Fl.Nr. 431/3; Postleitzahl: 83075; Ort: Bad Feilnbach; Land: Deutschland
5. Art und voraussichtlicher Umfang der Leistung: Das Landratsamt Rosenheim beabsichtigt, die bisherigen Renaturierungsmaßnahmen in den Rosenheimer Stammbeckenmooren zu optimieren und zu ergänzen. Es handelt sich um ein rund 26 ha großes Gebiet in den Abgebrannten Filzen. Die von der Maßnahme betroffene Fläche gliedert sich in drei Teilbereiche auf: Zwei Teilbereiche im Süden (Teilbereich 1) und in der Mitte (Teilbereich 2) des Projektgebiets, in denen vorhandene Torfdämme optimiert werden sollen und einen Bereich im nördlichen Projektgebiet, in dem Entwässerungsgräben verschlossen werden sollen (Teilbereich 3).
Im Teilbereich 1 und 2 sollen Spundwände aus Hartvinyl-Spunddielen mit einer Länge von 3,50m und 4,40m auf einer Breite von 50m und 60m in vorhandene Torfdämme eingebaut werden. Hierbei handelt es sich um die Einarbeitung der Spundungen in den bestehende
Torfdämme mit jeweils Bau eines Überlaufes im zentralen Bereich des Torfdammes. Zur Stabilisierung der Überläufe sind diese jeweils als überfließbare Dammscharte zu bauen (50cm tiefer gesetzte Spunddielen, auf einer Breite von 5m) und dann beidseitig mit einer Schüttung aus kristallinen Wasserbausteinen auf Vließ (GRK4) zu sichern.
Im Teilbereich 3 sollen mehrere Entwässerungsgräben mithilfe von Torfdämmen mit innenliegender Spundung aus Nadelholz in Form von Nut- und Federbrettdielen, innenliegender Spundung aus Stammholz und durch Grabenunterbrechung/Torfpfropfen verschlossen werden.
Insgesamt sollen 27 Torfdämme mit Nut- und Federbrettdielen mit einer Länge von 1,5m und 2,5m auf Breiten von 2,0m und 4,0m und 12 Torfdämme mit Stammholzarmierung auf einer Breite von 5m und in Tiefen zwischen 1,5 und 2,5m gebaut und Entwässerungsgräben an 11 Stellen mit Torfpfropfen verschlossen werden.
Der Materialbedarf liegt insgesamt bei 439m² Hartvinyl-Spunddielen und 123m² Holz-Spunddielen.
Entlang der Fahrtrassen sind im Weg stehende Büsche und Bäume zu fällen, soweit aus bautechnischen Gründen erforderlich. Zudem sind auf den vorhandenen Dämmen stehende Gehölze für die dauerhafte Standhaftigkeit des Bauwerks zu fällen.
Das Schnittgut ist zur Erstellung von Holzmatratzen für Bautrassen oder die Standsicherheit der Maschinen am Maßnahmenort zu verwenden. Um an die Einsatzorte zu gelangen sind mehrere wasserführende Entwässerungsgräben zu überqueren.
Der Einbau der Spunddielen (sowohl Holz- als auch Hartvinyl) ist mit kettenangetriebenen Moorbaggern, Transporte vorzugsweise mit kettenangetriebenen Moordumpern vorzunehmen. Für beide Maschinen ist ein Bodendruck von max. 180 g/cm², um sich ohne Hilfsmittel auf dem gering tragfesten Moorboden fortbewegen und arbeiten zu können sowie die Verwendung von zu 100 % biologisch abbaubaren Schmier- und Treibstoffen Vorgabe. Das schwierige und anspruchsvolle Gelände erfordert, nicht zuletzt wegen der bereits vorhandenen Anstauflächen, Maschinenführer mit langjähriger Erfahrung bei Moorrenaturierungen.
Die Anfahrt zum Projektgebiet erfolgt von der Staatsstraße 2010 kommend über einen gut befestigten (geschotterten), breiten Wirtschaftsweg. Dieser führt über eine breite Brücke (Breite 3,50m) vorbei an einem Fischweiher („Kaltenbachteich 3“). Nach ca. 1km zweigt die Zufahrt in einen aufgelassenen, ehemaligen Wirtschaftsweg ab und führt durch unwegsames, stellenweise nasses Gelände und über einen kleinen Entwässerungsgraben. Um zum Teilbereich 2 zu gelangen muss man eine sehr nasse, von Binsenvegetation dominierte Senke und einen kleinen Bach (Breite ca. 1,5m) durchqueren. Um an den zu optimierenden Damm zu gelangen und um sich entlang des Dammes bewegen zu können sind Baggermatratzen notwendig.
Um zu Teilbereich 1 und 3 zu gelangen müssen zwei nebeneinanderliegende V-förmige, 1,5m tiefe, 3 – 4 m breite, wasserführende Entwässerungsgräben durchquert werden. Die Entwässerungsgräben werden durch eine ehemalige Torfbahntrasse getrennt, welche seitlich mit Eisenstangen stabilisiert wurde. Möglichkeit zur Überquerung besteht an mehreren Stellen, welche aber noch für Baumaschinen passierbar gestaltet werden müssen, ggf. müssen bis zu acht Eisenstangen umgelegt werden. Es sind Baggermatratzen nötig, Fichten im Umfeld können für den Bau einer Überfahrt gefällt werden. Die Überfahrt kann vor Ort gewählt werden.
Die weitere Zufahrt zu Teilbereich 1 führt durch Teilbereich 3 über unwegsames Gelände und entlang eines ehemaligen Torfstichs am noch bestehenden Torfrücken entlang (ca. 600m). Um zum DBW 8 zu gelangen müssen weitere 150m durch einen alten, vernässten Torfstich zurückgelegt werden. Der Weg entlang des Dammes ist von Pfeifengrasbulten dominiert und überwiegend trocken. Zur Befahrung des Torfstichs und zur Überquerung des Überlaufgerinne werden Baggermatratzen benötigt, um ein Einsinken der Maschinen zu verhindern.
Die Baumaßnahmen werden von einer ökologischen Bauleitung begleitet, die an versierte Fachkräfte mit einschlägiger Erfahrung in der Umsetzung von Moorrenaturierungen vergeben und gesondert ausgeschrieben wird.
6. Voraussichtlicher Zeitraum der Ausführung: Die Baumaßnahmen können voraussichtlich ab 01. September 2024 (nach Prüfung des Geländes auf Brutvögel) begonnen werden, spätestens ab 01. Oktober 2024 und sind bis zum 28. Februar 2025 abzuschließen. Zu beachten ist, dass bei langen Regenperioden der Moorboden schwieriger und in Trocken- und Frostperioden einfacher zu bearbeiten und zu befahren ist.
7. Zusätzliche Angaben: Teilnehmerkreis: Der Teilnehmerkreis steht noch nicht abschließend fest. Eine Bewerbung ist möglich, es besteht jedoch kein Anspruch auf Teilnahme.; Sonstiges: Wenn Sie Interesse haben, in die beschränkte Ausschreibung mit einbezogen zu werden, bitte ich Sie um eine entsprechende Interessensbekundung PER E-MAIL bis spätestens 05.07.2024 an: veronika.kloska@lra-rosenheim.de.
Bei Interesse an der Teilnahme an der Ausschreibung bitte ich Sie in Ihrer Rückmeldung um Bestätigung der
• Zeitlichen Kapazität (haben Sie im genannten Ausführungszeitraum Zeit, den Auftrag durchzuführen?)
• Personellen Kapazität (steht im genannten Ausführungszeitraum das Personal zur Verfügung?)
• Fachlichen Eignung des Personals (hat das Personal, das den Auftrag durchführen wird, die fachliche Qualifikation und Fachkunde für die Durchführung des Auftrags?)
• Technische Eignung (steht im Ausführungszeitraum das benötigte technische Gerät zur Verfügung?)
• Bitte benennen Sie dieses technische Gerät / die Fahrzeuge (Art und Bodendruck), die Sie bei der Ausführung des Auftrags einsetzen werden
• Legen Sie eine Referenzliste bei mit bereits umgesetzten vergleichbaren Projekten im Moor
• Bitte geben Sie Ihre Eintragung als präqualifiziertes Unternehmen zur Kenntnis.
Klassifizierung/Tätigkeitsprofil
Baumfällarbeiten / Rodungen / Fräsarbeiten, Geotextil / Geogitter, Gewässerrenaturierung /
Ingenieurbiologie, Spezialtiefbau, Wasseranlagen / Teichbau, Wasserbau / Deichbau, Wasserbausteine