BAK-Befragung: Umsätze im Jahr 2023 noch leicht gestiegen
Im Jahr 2023 waren die wirtschaftlichen Kennzahlen bei den selbstständigen Kammermitgliedern trotz des Einbruchs im Wohnungsbau weitgehend stabil. Betrachtet man den Honorarumsatz pro Kopf und den Büroüberschuss je Inhaber, so zeigten sich in Büros aller Größenordnungen steigende Werte. Dies spiegelt das Ergebnis der BAK-Befragung 2024 der Bundesarchitektenkammer wider.
Allerdings nahmen die Überschüsse je Inhaber nur geringfügig zu und konnten mit der Inflation nicht Schritt halten. Die Befragten gaben an, 2023 leicht höhere Stundensätze von durchschnittlich 95 Euro pro Stunde für Partner bzw. Inhaber abgerechnet zu haben, was jedoch deutlich unter den Werten anderer Freiberufler liegt.
HOAI verliert an Bedeutung: Honorarordnung immer seltener angewendet
Die befragten Inhaber erzielten 2023 im Durchschnitt nur noch 49 % (2021: 57 %) ihres Gesamtumsatzes mit Honoraren, die nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) abgerechnet wurden. Der Anteil des nach HOAI abgerechneten Umsatzes steigt mit der Größe des Büros. Kleinere Büros neigen hingegen dazu, häufiger nach geleisteten Stunden oder auf Basis einer Zeitschätzung oder eines Fixhonorars abzurechnen. Über die Zeit hat die Bedeutung der HOAI in allen Bürogrößen abgenommen.
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Mehr erfahrenBAK-Befragung 2024: Leichter Umsatzanstieg und Herausforderungen im Bauantragswesen
Erstmals wurde in diesem Jahr auch die Bearbeitung von Bauanträgen aus Sicht der Beschäftigten in der Bauverwaltung untersucht. Architekten, die direkt mit Bauanträgen arbeiten, bearbeiten im Median 50 Anträge pro Jahr. 28 % gaben an, mehr als 100 Anträge auf dem Tisch zu haben. 71 % der Anträge werden von Architekten verfasst, daneben aber auch von Ingenieuren, Handwerkern oder Bauunternehmern. Ein Großteil der Bauanträge ist fehlerhaft oder unvollständig, was zu langen Bearbeitungszeiten führen kann. Aus Sicht der Verwaltungsangestellten könnten eine Vereinfachung des Antragswesens, regelmäßigere Fortbildungen und mehr Austausch zwischen Antragstellern und Behörden helfen, Fehler zu vermeiden und die Bearbeitung zu beschleunigen.
Die vollständigen Befragungsergebnisse sowie die Ergebnisse der Vorjahre können hier abgerufen werden.
Quelle: Bundearchitektenkammer