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eGovernment Benchmark 2024

Der jüngste eGovernment-Benchmark der Europäischen Kommission zeigt, dass die EU-Staaten im Bereich der digitalen Behördendienste Fortschritte erzielen. Jedoch besteht weiterhin Optimierungsbedarf, insbesondere bei grenzüberschreitenden Angeboten und Leistungen von regionalen und kommunalen Behörden.

Der Capgemini eGovernment Benchmark Report 2024 hat 15.000 Websites unter die Lupe genommen und dabei erhebliche Mängel aufgedeckt. Zwar sind mittlerweile 86 Prozent der Behördendienste in Europa online zugänglich, aber die Barrierefreiheit lässt zu wünschen übrig: Nur 35 Prozent der Websites entsprechen den grundlegenden Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG). Das ist ein großes Hindernis für Menschen mit Behinderungen, vor allem für Sehbehinderte, die diese Dienste nutzen wollen.

Europäische Regierungen schalten digitale Angebote schneller: Die EU27 erreicht beim Online-Service für Bürger 76 von 100 Punkten (+5 Punkte in 2 Jahren). Deutschland hinkt mit 66 Punkten (+1 Punkt) hinterher. Nutzerfreundlichkeit überzeugt weiterhin, grenzüberschreitende Dienste verbessern sich stark (von 59 auf 66 Punkte). Der Bericht sieht die EU auf gutem Weg zum Ziel der „Digitalen Dekade“: flächendeckende, länder- und anbieterübergreifende Online-Behördendienste.

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Deutschland belegt im Bereich der Nutzerfreundlichkeit digitaler Behördendienste weiterhin eine Spitzenposition in der EU. In zwei von drei Kategorien liegt die Bundesrepublik über dem EU-Durchschnitt. Mit einer Gesamtpunktzahl von 92 (ein Pluspunkt seit 2023) zeigt sich der positive Trend deutlich.

Laut Marc Reinhardt, Global Industry Leader Public Sector bei Capgemini, ist dies vermutlich auch ein Ergebnis des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und der damit verbundenen Initiativen wie dem Testen von Lösungen mit Bürgern in Digitalisierungslaboren.

Bei der Verfügbarkeit digitaler Behördendienste liegt Deutschland mit 88 Prozent genau im EU-Mittel, im Bereich Arbeit sogar darüber. Die größte Lücke besteht bei vorausgefüllten Formularen. Hier sollen die Entwicklung der Once-Only-Technical-System-Plattform und die Registermodernisierung Abhilfe schaffen. Die zweite große Herausforderung liegt im Bereich Service Design.

Zwar sind 91 Prozent der Leistungen von Bundesbehörden online verfügbar, doch auf kommunaler Ebene liegt die Quote mit 71 Prozent deutlich niedriger. Dieser Unterschied hat sich in den letzten vier Jahren jedoch verringert.

Darüber hinaus zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen der Nutzererfahrung von Inlands- und Grenzüberschreitenden Nutzern: Während Inländer 88 Prozent aller Angebote digital nutzen können, liegt diese Quote bei grenzüberschreitenden Anfragen nur bei 56 Prozent. Grenzüberschreitende Nutzer stoßen also weiterhin auf erhebliche Barrieren beim Zugang zu Online-Behördendiensten.

Ausführliche Informationen dazu kannst Du im eGovernment-Benchmark (englische Version) nachlesen.

Quelle: Kommune 21

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