Strategische Vorausschau 2023 – Nachhaltigkeit und Wohlergehen in Europa
Die EU-Kommission hat untersucht, wie Nachhaltigkeit und das Wohlergehen der Menschen zum Herzstück der offenen strategischen Autonomie Europas werden können. Diese Ergebnisse wurden in einer „Strategischen Vorausschau 2023“ veröffentlicht und umfasst zehn konkrete Handlungsfelder.
Die Europäische Union befindet sich in einem tiefgreifenden und ehrgeizigen Wandel, um in wenigen Jahrzehnten klimaneutral und nachhaltig zu werden. Dieser Übergang zur Nachhaltigkeit ist entscheidend für die Stärkung der offenen strategischen Autonomie der EU, Sicherstellung ihrer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit, Bewahrung der sozialen Marktwirtschaft und Festigung ihrer globalen Führungsrolle in der neuen klimaneutralen Wirtschaft.
EU steht vor großen Herausforderungen im Übergang zur Nachhaltigkeit
Beim Übergang zur Nachhaltigkeit steht die EU vor einer Reihe von Herausforderungen. Dies betrifft sowohl wirtschaftliche als auch soziale Aspekte. So erfordert beispielsweise der Übergang zur Nachhaltigkeit neue Kompetenzen und Qualifikationen. Damit verbunden sind notwendige Investitionen in die Aus- und Weiterbildung.
Zudem spielen auch globale Vernetzungen zu wichtigen Staaten, geopolitische Strategien, die Neuausrichtung des derzeitigen Wirtschaftsmodells sowie die Finanzierung einer klimafreundlichen Transformation eine wesentliche Rolle.
Zehn konkrete Maßnahmen für eine nachhaltige Zukunft Europas
Die Strategie für eine nachhaltige Zukunft konzentriert sich auf zehn Schlüsselbereiche, in denen die EU handeln muss, um eine nachhaltige und inklusive Zukunft für alle Europäer zu schaffen. Diese Handlungsfelder umfassen laut Pressemitteilung der EU Kommission:
• Ein neuer europäischer Gesellschaftsvertrag mit einer erneuerten Sozialpolitik und einem Schwerpunkt auf hochwertigen sozialen Dienstleistungen.
• Eine Vertiefung des Binnenmarkts zur Förderung einer widerstandsfähigen klimaneutralen Wirtschaft mit Schwerpunkt auf offener strategischer Autonomie und wirtschaftlicher Sicherheit.
• Eine Stärkung des Angebots der EU auf globaler Ebene im Hinblick auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern.
• Eine Unterstützung der Umstellung auf nachhaltige Produktions- und Konsummuster durch Regulierung und Förderung eines ausgewogenen Lebensstils.
• Eine Entwicklung hin zu einem „Europa der Investitionen“ durch öffentliche Maßnahmen zur Mobilisierung von Finanzmitteln für den Übergang.
• Eine Gewährleistung der Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte durch einen wirksamen Steuerrahmen und wirksame öffentliche Ausgaben.
• Eine weitere Anpassung politischer und wirtschaftlicher Indikatoren zur Berücksichtigung von nachhaltigem und inklusivem Wohlergehen, unter anderem durch entsprechende Anpassung des BIP.
• Eine Sicherstellung, dass alle Europäerinnen und Europäer zum Übergang beitragen können, indem die Erwerbsbeteiligung erhöht und der Fokus auf künftig benötigte Kompetenzen gelegt wird.
• Eine Stärkung der Demokratie, wobei die Generationengerechtigkeit im Zentrum der Politikgestaltung steht, um so die Unterstützung für den Übergang zu verstärken.
• Eine Ergänzung des Katastrophenschutzes durch „Katastrophenprävention“ durch Stärkung des EU-Instrumentariums für Vorsorge und Reaktion.
Die Europäische Kommission wird ihre Strategische Vorausschau 2023 am 10. Juli 2023 den EU-Mitgliedstaaten auf der Tagung des Rates (Allgemeine Angelegenheiten) vorlegen.
Quelle: EU Kommission
Nachhaltigkeit im Vergaberecht
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