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Thüringen plant bundesweites Kompetenzzentrum für nachhaltiges Bauen

Der Freistaat Thüringen will seine Aktivitäten im Bereich der Baustoffforschung und der Entwicklung nachhaltiger Bautechnologien verstärken. Mit vier Forschungseinrichtungen u. a. in Weimar und Nordhausen ist der Freistaat bereits heute ein Kompetenzschwerpunkt im Bereich des nachhaltigen Bauens.

CO2-Emissionen durch Beton

Jährlich werden allein in Deutschland gut 30 Millionen Tonnen Beton verbaut, für die Herstellung des darin verwendeten Bindemittels Zement fallen etwa 20 Millionen Tonnen CO2 an. Weltweit sind es sogar drei Milliarden Tonnen CO2 – das sind etwa acht Prozent der globalen CO2-Emissionen und ist etwa dreimal so viel, wie der globale Flugverkehr verursacht.

Dabei könnte nach Einschätzung des Umweltbundesamts rund ein Viertel des Bedarfs in der Betonherstellung durch recyceltes Baumaterial gedeckt werden – aktuell liegt die Rückgewinnungsquote bei einem Prozent.

Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung

Die Schwerpunkte der künftigen Förderung werden unter dem Themenschwerpunkt „Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung“ liegen. Dabei geht es um neue Materialien, ökologische Baustoffe, Recycling und neue Stoffkreisläufe. Konkrete Themen wie Gipsersatzstoffe, neue Verfahren zur Betonherstellung und alternative Baustoffe, wie Holz, stehen dabei im Vordergrund.

Insgesamt stellt Thüringen bis 2027 mehr als 800 Millionen Euro für die Förderung von industrienaher Forschung, Technologieentwicklung und Innovation bereit. Die „Thüringer Allianz für ressourcenschonendes Bauen“ fordert nun die systematische Verstärkung und institutionelle Aufwertung der vorhandenen Ansätze im Bereich des nachhaltigen Bauens durch den Bund.

Hintergrund:
Seit 2016 hat Thüringen mehr als 32 Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln in die Forschungen zum Thema nachhaltiges Bauen investiert. Zusätzlich profitieren die Thüringer Akteure von bundesgeförderten Projekten für ressourceneffizientes Bauen im Umfang von knapp 22 Millionen Euro. Der Freistaat hat sich verpflichtet, das Thema in seiner Innovationsstrategie weiterhin zu fördern und wird sich auch künftig auf nachhaltiges Bauen konzentrieren.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft des Freistaats Thüringen


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